Saturday, March 2, 2013

» Die ethnische Säuberung Palästinas






Produktinformation

  • Amazon-Verkaufsrang: #190633 in Bücher
  • Veröffentlicht am: 2007-08
  • Einband: Gebundene Ausgabe
  • 413 Seiten

Kundenrezensionen

Hilfreichste Kundenrezensionen

11 von 12 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.
5Mutige Aufarbeitung der unangenehmen Fakten zur Gründung des Staates Israel
Von A. Schaefer
Dieses Buch sollte jeder der diesen Konflikt verstehen will lesen. Anstelle der üblichen Desinformation beschreibt Ilan Pappe, wie es zur Staatsgründung Israels kam.Er beschreibt, wie die Palästinensische Bevölkerung systematisch vertrieben wurde und wie auch sichergestellt wurde, dass eine Rückkehr dieser Flüchtlinge nicht möglich war - und auch bis heute nicht möglich ist.Ohne eine Aufarbeitung dieser 'Ethnischen Säuberung' ist eine Lösung dieses Konfliktes kaum möglich.

19 von 22 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.
5Gottes Mühlen mahlen langsam
Von Josef Riga
Für einen Deutschen, der in den 60er Jahren in die Schule ging, und dort die Mythen vom kleinen, von allen Seiten von üblen, sozialistisch verdorbenen Arabern berannten Israel serviert bekam, ist das Buch von I. Pappe eine erlösende und auch leicht beschämende Lektüre. Wie lange lief ich als Pennäler mit chauvinistischen Ansichten über Palästinenser und Muslime herum, wie lange betete ich den Stuss der Springerpresse vom angegriffenen unschuldigen kleinen David nach, der sich nur wacker und edelmütig seiner Haut gegen eine Übermacht von Feinden erwehrte. Wir wollten es einfach nicht wahrhaben, was aufgrund der deutschen Geschichte nur zu verständlich ist, mit welch einem Staat man es im Hl. Land bereits seit 1948 zu tun hatte. Pappe schont seine Landsleute nicht, und er geht nur so weit, wie die Fakten tragen. Aber auch das reicht bereits. Auch wenn es keinen -wie er behauptet,- Generalplan "Dalet", zur Vertreibung der Araber gab, spricht das ergebnis doch für sich. Das Buch macht auch deutlich, dass es keine Friedenslösung auf Grund der Grenzen (welcher Grenzen, bitte?) von 1967 geben kann, sondern nur eine Lösung für beide Völker in einem Staat, die One-State-solution /Ein-Staaten-LösungEs war einmal ein Palästina: Juden und Araber vor der Staatsgründung Israels. Aber das ist wieder eine andere Geschichte.

99 von 123 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.
5Ein lange verdrängtes Kapitel israelischer Geschichte sichtbar gemacht
Von Lothar W. Brenne-Wegener
Es gibt Bücher, die unsere Buchhandlungen nicht im Sortiment vorhalten. Handelt es sich um ausländische Neuerscheinungen, ist eine der gängigsten Begründungen, daß die Titel möglicherweise nicht ins Deutsche übertragen wurden. Das 1992 in New York erschienene Buch "Profits of War. Inside the Secret U.S.-Israeli Arms Network" des ehemaligen israelischen Geheimdienstoffiziers Ari Ben-Menashe gehört ebenso dazu, wie die im Jahr 1995 erschienene Veröffentlichung von HRH General Khaled Bin Sultan "Desert Warrior. A Personal View of the Gulf War by the Joint Forces Commander", jenes saudi-arabischen Generals, der neben dem hinlänglich bekannten US-General Norman Schwarzkopf ein "parallel command" im Zweiten Golfkrieg 1991 innehatte.Bei näherem Hinsehen könnte neben der fehlenden deutschen Übersetzung jedoch auch noch ein anderer Grund dafür in Frage kommen, nämlich, daß der Inhalt dieser Bücher sich nicht für eine Diskussion in unserem Lande eignet! Denn wer möchte schon darüber nachlesen, daß Israel dem Iran, der das Land heute mit seiner Vernichtung bedroht, in seinem Krieg gegen den Irak von 1980 bis 1988 mit Waffen beliefert hat? Und wen interessiert schon, daß die arabischen Staaten für die Befreiung Kuwaits ihre Streitkräfte kaum dem Kommando eines amerikanischen Generals unterstellt hätten.Das bereits im Jahr 2006 in Oxford/ England erschienene Buch von Ilan Pappe "The Ethnic Cleansing of Palestine" gehört seit neuestem nicht mehr zu dieser Kategorie: unter dem Titel "Die ethnische Säuberung Palästinas" liegt es dankenswerterweise inzwischen auch in deutscher Übersetzung vor, so daß sich auch jene intensiver mit der Materie auseinandersetzen können, denen wegen mangelnder Sprachkenntnisse das englische Original bisher verschlossen blieb.In ihm beschreibt der israelische Historiker und Professor für Politische Wissenschaften der Universität Haifa den Krieg 1948 zwischen dem gerade erst gegründeten Staat Israel und Palästina. Während dieser Krieg in der israelischen Wahrnehmung als "Unabhängigkeitskrieg" bezeichnet wird, rückt Pappe die massenhafte und von der israelischen Armee mit brutaler Gewalt vorangetriebene Vertreibung der Palästinenser in den Mittelpunkt seiner Betrachtung. Die ethnische Säuberung großer Teile Palästinas, so Pappe, sei von Anfang an eine sorfältig vorbereitete Strategie gewesen und stelle heute eine der Wurzeln des andauernden Konflikts im Nahen Osten dar. Vor allem räumt Pappe auf mit dem Mythos des 'voluntary flight' - von der freiwilligen Flucht der Palästinenser aus ihrer Heimat - der heute immer noch weitgehend durch die Argumentation geistert. Tatsache sei vielmehr, daß an die 1 Mio. Palästinenser unter Anwendung von Gewalt gezwungen worden seien, ihre Häuser und Dörfer zu verlassen. Dieser Vorgang, der teilweise unter den Augen von UN-Beobachtern, einer offenbar sich kaum darum kümmernden britischen Mandatsmacht und einer im allgemeinen indifferenten Weltpresse stattfand, habe, so der Autor, zu einer der größten Massenvertreibungen der neueren Geschichte geführt. Detailliert und kenntnisreich beschreibt er die Vorgänge der damaligen Zeit. Er stützt sich dabei, nicht wie etwa andere Historiker, nur auf israelische Quellen, sondern begibt sich selbst an die Orte des Geschehens, rekonstruiert die Überfälle der israelischen Armee und befragt überlebende Zeitzeugen. Pappe selbst sagt, mit seinem Buch habe er zweierlei untersuchen wollen, zum einen, wie 1948 bei der ethnischen Säuberung vorgegangen wurde, und zum andern, die Art und Weise, wie diese anschließend in der Öffentlichkeit wahrgenommen worden sei. Die nur drei Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs allenthalben voherrschende Gleichgültigkeit sowie die auffällige Zurückhaltung jeglicher Kritik gegenüber dem jüdischen Staat nur drei Jahre nach dem Holocaust, habe der Welt erlaubt, den Vorgang schlichtweg zu verdrängen und so die Verantwortlichen in die komfortable Lage versetzt, das Verbrechen, das die zionistische Bewegung 1948 an dem palästinensischen Volk begangen habe, einfach abzustreiten.Wer immer sich mit dem Problem 'Naher Osten' und den Befindlichkeiten der sich nahezu unversöhnlich gegenüberstehenden Parteien befaßt, und wer vor allem nach Erklärungen für das heutige Verhalten der Palästinenser sucht, für den ist Ilan Pappes Buch ein absolutes Muß!

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» Die ethnische Säuberung Palästinas Reviewed by Lek on Saturday, March 2, 2013 Rating: 4.5

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