Produktinformation
- Amazon-Verkaufsrang: #226145 in Bücher
- Veröffentlicht am: 2008-09-16
- Einband: Gebundene Ausgabe
- 644 Seiten
Kundenrezensionen
Hilfreichste Kundenrezensionen
9 von 10 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.
Eine solide Einführung
Von Michael Spaeth
Seine größte Stärke ist auch seine größte Schwäche. Der Comer eignet sich für Neulinge in der klinischen Psychologie sehr gut. Allerdings verstehe ich nicht, warum dieses Buch mehr und mehr zum Standardwerk für Diplomprüfungen wird. Hierfür greift es m. E. zu kurz. Insbesondere das Kapitel zur Schizophrenie erscheint veraltet. Das Diathese-Stress-Modell hierfür wird nicht klar genug herausgearbeitet. "Nichtpsychologische" hirnmorphologische sowie Neurotransmitterhypothesen werden zwar generell erwähnt, jedoch unvollständig z. B. als "Dopaminhypothese" gestriffen. Die eigentlichen Interaktionen zwischen hirnmorphologischen Abnormitäten, Veränderungen auf Transmitterebene, sowie psychologische Variablen (high-expressed-emotions) werden isoliert abgehandelt. Für den Neuling ist somit nicht der aktuelle state of art für alle psychologischen Erkrankung verdeutlicht, nämlich das Diathese-Stress-Modell.Enttäuschend war ebenfalls das Autismus-Kapitel. Hier hätte ich vom Autismus Forscher Comer mehr erwartet als eine gängige Abhandlung, die man in jedem anderen Lehrbuch ebenfalls vorfindet.Größter Schwachpunkt sind die zu kurz geratenen Abhandlungen über psychologische Therapiemöglichkeiten. Überflüssig erscheint hier die sich ständig wiederholende "Pseudostringenz" in der Aufteilung: VT, Kognition, Psychoanalyse, biologisch (also Psychopharmaka und EKT)usw. V.a. zur Psychonalyse hat der Autor nicht viel zu sagen, außer sich ständig wiederholende Floskeln pro Krankeit. Hier wäre mehr Ökonomie angebracht gewesen.Nervig sind die Abhandlungen über das psychiatrische System in den USA. Hier wäre eine Überarbeitung für den deutschen Markt angebracht.Insgesamt vermittelt der Autor einen passablen ersten Eindruck über das Gebiet der klinischen Psychologie. Wer jedoch die klinische Psychologie vertiefen will, sollte auf andere klinische Werke (z.B. Davidson, Neale) oder psychopathologische, Verhaltenstherapeutische Literatur hinzuziehen. Sonst besteht die Gefahr des unvollständigen Pseudowissens...
22 von 27 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.
interessantestes Lehrbuch, spannend wie ein guter Roman
Von Silke Haag (shaag@uni-hohenheim.de)
Als ich diesen dicken Wälzer zum ersten Mal in den Händen hatte, wurde ich blass angesichts der nahenden Prüfung - aber kein anderes Lehrbuch hat je so sehr mein Interesse geweckt. Ich habe sogar freiwillig am Baggersee (vor)gelernt und wurde ärgerlich bei jeder Störung. Spannen, interessant und einprägsam geschrieben ist dieses Lehrbuch eine sehr schöne (und seltene) Ausnahme unter sonstiger staubtrockenener Prüfungsliteratur. 5 Sterne!
14 von 17 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.
Übersichtlich und interessant - aber mit einigen Mängeln
Von M. Ernst
An vielen deutschen Universitäten hat der "Comer" inzwischen den Rang einer Standardprüfungsliteratur im Fach Klinische Psychologie erreicht.Das Buch bietet eine guten Überblick über die wichtigsten psychischen Störungen und stellt dazu jeweils die klinische Symptomatik, die wichtigsten Erklärungsmodelle (soziokulturell, psychoanalytisch, Kgn.-VT und biologisch) sowie Therapieansätze dar. Dass sich das Buch dabei am amerikanischen DSM-IV und nicht an der bei uns in der Praxis gebräuchlichen ICD-10 orientiert ist dabei sicher Geschmackssache.Andere Mängel des Buches stechen dabei mehr ins Auge, vor allem drei finde ich erwähnenswert:Der Klappentext des Buches rühmt den Herrn Comer als Spezialisten im Bereich Autismus. Im Buch wird dann allerdings unter der Rubrik "Entwicklungsstörungen" sehr knapp auf den Kannerschen Autismus eingegangen, Comer erwähnt mit keiner Silbe, dass es auch einen Asperger-Autismus gibt. Ein "Spezialist" in diesem Bereich hätte hier wenigstens auf Vollständigkeit achten können.Der zweite Kritikpunkt betrifft die Darstellung der psychoanalytischen Theorien und Therapien. Man mag zu diesen Modellen stehen, wie man will, aber im Lauf das Buches verliert der Comer immer mehr von der Objektivität, die man von einer multidisziplinären Herangehensweise erwarten sollte und er spricht teilweise mit unverhohlener Häme über psychoanalytische Modelle. Dies fällt vor allem im Kapitel zu Persönlichkeitsstörungen negativ auf.Drittens hätte ich mir eine stärkere Adaptation des Buches an deutsche Verhältnisse gewünscht. Was interessieren mich die Errungenschaften des amerikanischen Sozialsystems durch Präsident Kennedy, die Comer so vehemnt anpreist? Im letzten Kapitel zu juristischen Aspekten funktioniert diese Anpassung wunderbar, warum hätte man nicht das ganze Buch so übersetzen können?Zusammenfassend kann man sagen, dass der Comer zwar einen guten Überblick bietet, dass man ihn aber nicht kritiklos lesen sollte.
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