Produktinformation
- Amazon-Verkaufsrang: #382086 in Bücher
- Veröffentlicht am: 2011-01
- Einband: Gebundene Ausgabe
- 669 Seiten
Kundenrezensionen
Hilfreichste Kundenrezensionen
2 von 2 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.
CoachAusbildung
Von ekneiss
Ein weiteres Buch über Coaching. Doch halt: Das Buch von Rolf Meier und Axel Janßen verfolgt einen, von mir bislang am Buchmarkt noch nicht entdeckten Ansatz und beschreiben die Struktur einer Coachausbildung nach der Hamburger Schule.Sie denken 'Ah' ein 'erweiterter Produktfolder'? Weit gefehlt!Die erste Hälfte des Buches widmet sich dem idealen Aufbau einer Coachingausbildung bzw. zeigt Ansprüche an die Ausbildner und Qualitätsmaßstäbe an die Ausbildung auf. Die Ansprüche an Ausbildner sind mit den Ansprüchen an Coaches gleichzusetzen. Anhand des Coachingprozesses werden einerseits Eckpfeiler eines Curriculum dargestellt, zugleich aber auch Inhaltliches in bezug auf den Prozess in einem Coaching übersichtlich und gut aufbereitet.Ich war wirklich überrascht, ein komplettes Trainingsdesign eines Moduls vorzufinden, das mich natürlich als Personalistin begeisterte. Wie im Lehrbuch! ;-) Ebenso findet man die Dokumentation eines 'Lehr'Coachings inkl. Auszüge des Flipchartprotokolls mit Hinweisen zu Hypothesen und Überlegungen aus der Sicht des Coaches.Der Anspruch der Autoren an sich selbst in bezug auf Vollständigkeit ist durchaus hoch. Daher werden einige wenige Themen nur kurz angerissen. Einerseits schade, andererseits aber auch ein guter 'Knopf im Taschentuch', um als Anbieter einer Ausbildung auf Themen wie Marketing und Businessplan nicht zu vergessen.Der zweite und umfassendere Teil (350 Seiten) beinhaltet 38 Abstracts von Gastautoren zu Themengebieten, die für einen Coach hilfreich sein können, nicht aber 1:1 auf einen Coachingprozess umzulegen sind, zB: Entscheidungstheorie, Führung, Konstruktivismus, Psychologie, Supervision, Transaktionsanalyse, Ziele. Auf die Bedeutung des einzelnen Themas für das Coaching wird fast durchgängig zumindest kurz eingegangen.So manche Überschriften (wie zB Andragogik, Glaube, Naturheilkunde) lösten Fragezeichen auf meiner Stirn aus. Doch das ist nur meine Sicht der Dinge ' anderen Coaches vermögen diese Abstracts vielleicht Gedankenanstöße geben.Die Vielzahl der Autoren in der 2. Hälfte des Buches bedingt naturgemäß einen stetigen Wechsel in der Sprache, Verständlichkeit und in der Übersichtlichkeit. Die Struktur (wenngleich mit Unterschieden in der Wortwahl) ist weitesgehend einheitlich.So sehr die erste Hälfte als Nachschlage/Nachlesewerk dienen kann, so empfinde ich die zweite Hälfte mehr als Gedankenanstöße in Portionen, als eine Sammlung von Abstracts, die unter Umständen manche Literaturrecherche verkürzen können.Als eine durchaus sehr kritischer Leserin war ich persönlich sehr angetan, dass das Buch nicht nur auf einer einzigen Wissenschaft oder einer einzigen Theorie beruht oder gar den Eindruck vermittelt, einzig und alleine die Autoren haben das 'richtige Wissen'. Viele Wissensgebiete, die für Coaches hilfreich sein könnten, werden erwähnt ' ob hier eine Vollständigkeit überhaupt möglich ist, wage ich zu bezweifeln. Allerdings habe ich auch nicht den Anspruch an ein Sachbuch, das 'EINE und EINZIGE' Buch zu sein.Doch warum geben die Autoren so viel Wissen rund um eine Coachingausbildung preis? Meine Vermutung: so wie der Coachingprozess von den Fähigkeiten und der Persönlichkeit des Coaches gut gesteuert und gelenkt werden kann, so ist auch eine Coachingausbildung qualitativ 1:1 von den wirkenden Ausbildner abhängig.Welchen Zielgruppen würde ich das Buch empfehlen?1. Teilnehmer oder zukünftigen Teilnehmer einer Coachingausbildung. Ich selbst wäre dankbar gewesen, ein 'Begleitbuch' abseits der 'Klassiker' zu haben, das weder hochtrabend wissenschaftlich oder von den genialen Begründern geschrieben wurde. In meiner Suche nach Verstehen, Begreifen, Internalisieren war ich ehrlicherweise manchmal zu unkonzentriert für 'Klassiker'.Als Begleitbuch und Strukturgeber zu einer Ausbildung für mich bestens geeignet. Zum ausschließlichen Selbststudium dagegen weniger, da das komplexe Thema der Methodik und Tools (Fragen, neutrales Zuhören, Perspektiven) klarerweise nicht entsprechend behandelt werden.2. Coaches und Ausbildner, die neugierig auf andere Zugänge sind, Selbstreflexion ständig leben und immer noch auf der Suche nach Gedankenanstößen in bezug auf Verbesserung und Qualität sind.Wer dagegen eine Handlungsanweisung in Form einer Checkliste für den Aufbau eines Curriculums sucht, wird enttäuscht sein. Ebenso derjenige, der auf der Suche nach Grundlagen der Lehrmethodiken ist.Mein Fazit (für mich): ein nicht nur im wahrsten Sinne des Wortes gewichtiges Buch, das sich für mich wohltuend von einer großen Anzahl von Büchern zu dem Thema abhebt! Anthologien der 'Klassiker' gibt es genügend'
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Ein sehr gelungenes Werk zum Thema: CoachAusbildung!
Von Jens Bremer
Der Titel CoachAusbildung" hält was er verspricht und bietet einen gekonnten Überblick wie Systemisches Coaching curricular aufbereitet werden kann. Didaktisch wertvoll für den Leser aufgebaut, bedarf einer intensiven Auseinandersetzung mit den einzelnen Kapiteln, dennoch steht für den Leser bereits früh fest: Coaching ist ein interessantes und abwechslungsreiches Gebiet. So ist auch das Buch geschrieben. Es werden keine Schein-Lösungen von der Stange oder simple "Muster und Regeln" beschrieben, wie es häufig in Coaching Büchern zu finden ist. Vielmehr beschreiben die Autoren Ihr Verständnis von autonomen ( im Gegensatz zum autoritären ) Coaching anhand eines nachvollziehbaren Prozesse. Systematisch schlüsselt das Buch Kompetenz auf und beschreibt auf der einen Seite, wie sie organisiert und vermittelt werden kann, auf der anderen Seite, wie sie innerhalb des Coaching-Prozesses zum Einsatz gebracht werden wird. Hier helfen besonders die zwei dokumentierten Praxisbeispiele eines Coachings. Hier kommt das Arbeitsbuch voll zur Entfaltung. Theoretische Beschreibungen werden immer wieder mit praktischen Anwendungsmöglichkeiten verknüpft. Die Autoren verstehen es so, den Leser in jeder Phase mit zu nehmen.Zusätzlich liefern die Autoren einen gelungenen Überblick zu den wichtigsten Abgrenzungsgebieten Beratung, Training und Therapie. Die unterschiedlichen Bereiche sind auf diese Weise sehr gut voneinander zu trennen. Der Leser erhält auf diesem Weg auch einen soliden und pragmatischen Rahmen zum durchdenken der Probleme die sich durch die unterschiedliche Ansätze ergeben können. Eine Lösung und thematischen Überblick kann das Buch nach Durchsicht der einzelnen Kapitel liefern, berücksichtigt man auch die eingebundenen Abstracts oder wissenschaftlichen Abhandlungen zu den verschiedensten Themen, die eng in Verbindung mit dem Coaching stehen und aus denen der Leser selbst die Inhalte für eine eigene Coachausbildung wählen kann. Da die Autoren auch selber den Prozess und die Methoden im Buch in der Praxis anwenden dient das Buch sowohl für Studenten als auch für den Praktiker eine wertvolle Unterstützung. Die didaktische Aufbereitung, des häufig sehr trocken und theoretischen Stoffes, ist sehr gut gelungen. Das Buch hat mir wertvolle Einsichten und Hinweise für praktische Lösungen in meinem Coaching vermittelt.
3 von 4 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.
Rolf Meier / Axel Janßen: CoachAusbildung - ein strategisches Curriculum. Verlag Wissenschaft & Praxis Sternenfels, 2. Aufl. 201
Von Prof. Dr. Horst Siebert
Rolf Meier und Axel Janßen leiten ein Institut, das systemische Management Coachs" (SMC) ausbildet. Besonderes Qualitätsmerkmal ihrer Hamburger Schule" ist die Unterstützung des selbstorganisierten Coaching.Die theoretischen Grundlagen, die Basisliteratur, die Techniken des Coaching sowie Fallbeispiele der Ausbildung von Coachs werden in einem 668seitigen, großformatigen und schwergewichtigen" Standardwerk ausführlich und leserfreundlich dargestellt.Der konzeptionelle Rahmen lässt sich stichwortartig wie folgt skizzieren:Das zugrunde liegende Menschenbild ist die autonome, selbstverantwortliche Persönlichkeit. Coaching dieser Art unterscheidet sich von Therapien, Trainings und autoritären Stilen". Ziele sind die Erweiterung von Wahrnehmungen und Entscheidungsfähigkeiten sowie die Erprobung von neuen Handlungsmöglichkeiten. Theoretisches Fundament ist das systemisch-konstruktivistische Denken. Der Konstruktivismus ist eine neurobiologisch begründete Erkenntnistheorie, die belegt, dass wir die Welt nicht wahrheitsgemäß abbilden", sondern dass wir tagtäglich eigene Wirklichkeiten erzeugen". Auch die Welten der Ausbilder, der Coachs und der Coachees sind beobachtungsabhängig und damit relativ. Während der Konstruktivismus auf die individuellen neuronalen Netzwerke aufmerksam macht, betont das systemische Denken die sozialen und kulturellen Kontexte unseres Fühlens, Denkens und Handelns.Systemisch-konstruktivistische Schlüsselbegriffe prägen alle Ebenen des Coaching-Modells der Hamburger Schule". Unsere Wirklichkeitskonstruktion basiert auf Motiven, Bedürfnissen und Werten. Grundlegende Werte des Coaching sind Freiheit, Freiwilligkeit, Ressourcenverfügung und Selbststeuerung.Dieses Coaching-Modell ist kompetenzorientiert. Schlüsselkompetenzen des Coachees, der Coachs und auch der Ausbilder sind fachlich-methodische Kompetenzen, sozial kommunikative Kompetenzen, Feldkompetenzen, personale Kompetenzen und Handlungskompetenzen. Kompetentes Handeln erfordert Transferleistungen, d.h. die Übertragung des Gelernten auf Praxissituationen.Diese Kompetenzen erfordern Lernprozesse besonderer Art. Lernen ist - konstruktivistisch betrachtet - ein selbstorganisierter Prozess, der neuronale und kognitive Vernetzungen fördert und Perspektivenwechsel ermöglicht. Nachhaltiges Lernen wird durch die Verknüpfung von Kognitionen, Emotionen und Handlungen unterstützt.Diese Vernetzung ist charakteristisch für das MVWK-Modell" der Hamburger Schule, d.h. für den Zusammenhang von Motiven, Werten und Verhalten.Um die genannten Schlüsselkompetenzen zu erweitern wird eine Lernzieltaxonomie vorgeschlagen. Eine Taxonomie ist eine Stufung qualitativ unterschiedlicher Lernebnen, nämlich a) faktisches Wissen, b) kontextbezogenes Anwendungswissen, c) reflexive Selbstevaluation, d) konstruktivistischer Lerntransfer.Unterschieden werden mehrere Coaching-Anlässe und Themen, z.B. Elterncoaching (Ich möchte meinen Kindern mehr Freiraum geben"), Führungskraft in turbulenten Strukturen" oder Change-Management-Situationen. Empfohlen wird ein bestimmter Ablaufplan der Coaching-Treffen: 1. Phase Kontakt und Kontrakt", 2. Phase Thema- und Zielklärung", 3. Phase Ressourcenidentifikation", 4. Phase Entwicklung von Handlungsalternativen".Die Qualität des Coaching wird pädagogisch, aber auch betriebswirtschaftlich kommentiert. Deshalb sind Überprüfungen der Coachingkompetenzen am Ende der Ausbildung von besonderer Bedeutung. Diese Prüfungen können aber nur bedingt die Transferleistungen der ausgebildeten Coachs in der Praxis antizipieren. Ein Qualitätsmerkmal des Coaching ist Veränderung, und zwar der Coachs ebenso wie der Coachees.Dieses Handbuch" verbindet theoretische Schlüsselbegriffe mit zahlreichen Praxisbeispielen. Es enthält viele didaktisch-methodische Anregungen und einen detaillierten Ausbilderleitfaden" für ein Modul. Anschauliche Grafiken und Schemata erleichtern eine Strukturierung. Ein ausführliches juristisches Kapitel behandelt die relevanten Gesetze, z.B. zum Datenschutz. Von praktischem Nutzen sind auch die Zertifizierungsvorschläge.Der Hauptteil wird ergänzt durch ein ausführliches, fachlich-kompetentes Wörterbuch" sowie durch 38 coachingrelevante Wissensgebiete", z.B. Führungswissen, Konstruktivismus, Marketing, Neuro-linguistisches Programmieren, Supervision. Einige dieser Artikel sind jedoch nur lose mit dem Coachingthema verknüpft (z.B. Glaube", Logik", Naturheilkunde", Werte-Lichtspiele").Das Buch enthält mehr Dimensionen, Anregungen und Perspektiven, als es der Titel andeutet. Der Curriculum-Begriff weckt bei vielen vermutlich Erinnerungen an stoffliche schulische Lehrpläne. Strategisches Curriculum" meint hier dagegen ein prozesshaftes dramaturgisches" Konzept. Konstruktivistisch betrachtet ist das Lesen eines solchen Buches ein konstruktiver, individueller und emergenter Vorgang.Auch die Lektüre dieser Publikation ist abhängig von den Vorkenntnissen, Erfahrungen, Verwen-dungssituationen der Leser/innen. Deshalb ist meine Meinung nicht zu verallgemeinern. Ich habe dieses Buch mit großem Erkenntnisgewinn und Interesse gelesen. Inhaltlich habe ich nur wenige Einwände (z.B. ist Lernen meines Erachtens nicht nur ein bewusster" Prozess, S. 61; Humor" halte ich nicht für ein hinderliches Motiv", S. 45).Der konstruktivistische Blick erscheint mir in diesem Buch produktiver und praxisrelevanter als die systemische Sicht. So kann z.B. die Coach-Coachee-Situation noch ausführlicher systemisch interpretiert werden.Für die Lektüre eines solchen umfangreichen Buches benötigt man viel Zeit. Sicherlich wäre für manche Leser eine Kurzfassung wünschenswert.Soweit ich die Coaching-Literatur überblicke, scheint mir diese Publikation ein klassisches Standardwerk zu sein, das für alle pädagogisch Interessierten lesenswert ist.Prof. Dr. Horst Siebert
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