Friday, November 23, 2012

» Die Räuber vom Liang Schan Moor






Produktinformation

  • Amazon-Verkaufsrang: #3287844 in Bücher
  • Veröffentlicht am: 1955
  • Einband: Gebundene Ausgabe
  • 313 Seiten

Kundenrezensionen

Hilfreichste Kundenrezensionen

28 von 29 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.
5Vielseitig schillernder Abenteuerroman
Von Ein Kunde
In meinen Knabenjahren fand ich eine hartgebundene Ausgabe der "Räuber" in Vater's Büchergestell. Der über 1000-seitige Band, von Franz Kuhn aus dem Chinesischen übersetzt und zusammengefasst, fesselte mich sogleich, und diese Faszination hat sich über viele Jahre kaum gemindert. Immer wieder las ich diese Geschichten über Auflehnung gegen Betrug und Korruption im Kaiserreich. Jeder der Helden hat eine ausserordentliche, fast übermenschliche Fähigkeit, sei es im Zweikampf mit Axt oder Speer, sei es in List, Weisheit, oder sogar Zauberei. Jeder der Helden wird hart geprüft und muss viel erdulden, bis es ihm gelingt, im Liang Schan Moor bei den Räubern Asyl zu finden. Die Räuberbande wird auf diese Weise immer stärker und besiegt schliesslich sogar das kaiserliche Heer: Gerechtigkeit triumphiert über das Ungerechte im Beamtenstaat. Es gibt meines Wissens kein entsprechendes Werk in der westlichen Literatur, das so vielschichtig und lesenswert ist--und gleichzeitig Einblicke in eine hochstehende alte Kultur und andere Denkweise vermittelt. Im Englischen fand ich eine Übersetzung (von Pearl Buck?), All Men are Brothers, die mir jedoch wesentlich weniger elegant erschien als die deutsche Ausgabe.

10 von 10 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.
5Ein Paradebeispiel für ehrliche Räuber und Rebellen
Von Ein Kunde
"Die Räuber vom Liang Shan Moor" ist ein Buch, daß auf mehrern Ebenen zu unterhalten weiß. Zum einen wird in kurzen Episoden das Leben der Helden erzählt, es zeigt sich, daß Neid und Eifersucht der Machthaber ehrliche Leute zu den Räubern und Rebellen treibt. Diese Geschichten sind zum guten Teil mit hintergründigem Humor geschrieben und jede für sich genommen ist eine gelungene Kurzgechichte. Der Roman versinkt jedoch nicht im Episodenhaften, der Widerstand gegen eine korrupte Beamtenschaft zieht sich als roter Faden durch die Handlung und verbindet die einzelnen Episoden. Auf einer anderen Ebene zeichnet dieser Roman ein gutes Sittenbild Chinas im zwölften Jahrhundert. In bunter Folge wird der Leser auf kurzweilige Art in die Lebenswelten verschiedener Gesellschaftsschichten eingeführt. Selbst die rauhen Sitten der damaligen Zeit werden nicht ausgelassen, aber in ansprechender Weise ohne zu starkes Hervorheben der zum Teil sehr blutigen Geschehnisse abgehandelt. "Die Räuber vom Liang Shan Moor" ist ein Roman, der auf einer wahren Geschichte beruht, und der trotz seines Alters auch heute noch insofern aktuell ist, als daß er den Widerstrand gegen korrupte Obrigkeit und den Versuch zeigt, den Staat im Rahmen der bestehenden Ordnung von innen her zu reformieren, und zwar im wörtlichen Sinne.

6 von 6 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.
3Abenteuer im alten China
Von Helmut Barro
Das erste, was ich bei dieser Rezension erwähnen möchte, ist, dass es sich bei diesem Werk nicht um eine Übersetzung handelt, sondern um eine recht freie, stark kürzende Nachdichtung. Geschätzt die Hälfte des Originalwerks fehlt, wie das bei Kuhn-Übertragungen üblich ist.Die für das Verständnis des Romans wichtige Einleitung, in der Marschall Hong die gefangenen Dämonenprinzen freilässt, fehlt komplett. Die gesamte Shi-Jin-Episode wurde zu einem Zusammenfassungsdialog gekürzt. Die Wu-Song-Episode, mit die beste des ganzen Romans, wurde praktisch wegrationalisiert (da Kuhn sie ja schon in seiner Übersetzung des Jin Ping Mei übersetzte - was für eine Begründung!). Das sind nur die Beispiele aus dem ersten Drittel des Romans.Insgesamt liest sich der Roman völlig anders als im Original und auch allen englischen Übersetzungen. Kuhn hat einen sehr eigenen Stil, den er auf alle seine Übersetzungen transportiert, und damit Sprache und Stimmung des Originalwerks spektakulär plattmacht. Er exotisiert einerseits den Text durch Nichtübertragung von Phrasen, andererseits übersetzt er Personen- und Ortsnamen. Viele Begriffe ("Weinstube", "Junker", "Vogt", "Batzen", "Magister") sind schlichtweg unpassend übersetzt, da diese Begriffe zutiefst deutsch belegt sind. Und wenn eine so zentrale Begrifflichkeit wie "lulin" (dem Vorläufer des "jianghu", der Alternativwelt der herumreisenden Helden) mit "Busch" gleichgesetzt wird, sträuben sich mir die Nackenhaare - man merkt an solchen Beispielen, die es zuhauf gibt, dass Kuhn überhaupt nicht interessiert daran war, das Weltbild, das diesem Roman zugrundeliegt, mit zu übertragen, sondern einfach für westliche Leser leichter verständliche Schubladen anlegt. Ein Positivpunkt trotzdem - die Namensübersetzung der Ehrennamen der Banditen (Tiefgeist, Pantherschädel, Trommelfloh) ist sehr gelungen und nah am Original.Gewiss ist diese "Übersetzung" für Leser, die sich mit einer Nachdichtung des umfangreichen Originalwerks zufrieden geben können, durchaus geeignet - alle Stellen, die im Original den in chinesischer Literatur ungeübten Leser stören könnten, wurden herausgeschnitten, der Rest meist sehr frei umformuliert, um einen flüssigen Erzählfluss trotzdem zu gewährleisten. Kuhn liefert auch eine lebendige, unterhaltsame und witzige Sprache ab, das muss man ihm zugestehen, und zwar eine, die trotz der inzwischen 80 Jahre auch heute noch gut lesbar ist. Die Folge alldessen ist eine leichtere, aber auch deutlich weniger gehaltvolle und befriedigende Lektüre. Stattdessen sollte ein wirklich interessierter Leser die englischen Übersetzungen von Shapiro (Outlaws of the Marsh) oder noch besser den Dent-Youngs (The Broken Seals: Part One of the Marshes of Mount Liang) in Betracht ziehen. Es gibt auch eine vollständigere deutschsprachige Übersetzung von Johanna Herzfeldt, zu der ich aber noch nichts sagen kann.Von der Präsentation her gibt es dagegen nichts zu meckern: Angenehmes Papier, schöner Druck, gute Reproduktion von sehr hübschen Holzsschnitten zur Illustration.Wahrscheinlich die beste und unterhaltsamste Kurzfassung des Shuihuzhuans, die es gibt. Wenn einem das klar ist, steht dem Vergnügen, dieses für mich persönlich begeisterndste Meisterwerk der Weltliteratur zumindest annähernd kennenzulernen, nichts mehr im Weg. Und vielleicht verleitet diese Kurzfassung dann auch den einen oder anderen dazu, sich das Werk in einer besseren, ehrlicheren Übersetzung anzuschauen: er wird es nicht bereuen und der olle Kuhn hätte trotz seiner Mängel was gutes getan.

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» Die Räuber vom Liang Schan Moor Reviewed by Lek on Friday, November 23, 2012 Rating: 4.5

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