Saturday, October 20, 2012

#* Max Weber Gesamtausgabe: Schriften und Reden XVII. Wissenschaft als Beruf (1917/1919) / Politik als Beruf (1919): Abt. I/17






Produktinformation

  • Amazon-Verkaufsrang: #4671181 in Bücher
  • Veröffentlicht am: 1992-06
  • Einband: Gebundene Ausgabe
  • 296 Seiten

Kundenrezensionen

Hilfreichste Kundenrezensionen

17 von 18 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.
5Max Weber als Philosoph
Von Cicely
In dieser kurzen Rede vor Studenten im Jahre 1919 gehalten betätigt sich Max Weber, von Haus aus Nationalökonom und später Soziologe, für ihn untypisch als Philosoph. Das Thema ist das mit seinem Namen untrennbar verbundene Postulat der Werturteilsfreiheit in der wissenschaftlichen Forschung und vor allem der Lehre. Hier genau liegt der Knackpunkt der Wissenschaft als Beruf: Das Vermögen bei den nackten Tatsachen und Fakten zu bleiben und sich wertenden Äußerungen zu enthalten. Eine Schwierigkeit, an der viele seiner Zeitgenossen zumal in den Geisteswissenschaften gescheitet sind. Es ist die Gretchenfrage, die den Wissenschaftler vom Führer scheidet.Wie nebenbei, aber vielleicht doch wichtiger als die Werturteilsdebatte, zeichnet Weber ein kurzes, ambivalentes Bild der modernen Kultur mit ihren Freiheiten aber auch Zumutungen für die Individuen, welches die Kulturkritik und Kultursoziologie das gesamte 20. Jahrhundert beeinflußt hat. Und er entwirft das Ideal einer selbstbewußten, Spannungen und Ambivalenzen aushaltenden Lebensführung für die Moderne.

1 von 1 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.
5Hervorragender Wissenschaftsklassiker zu einem sehr günstigen Preis
Von Elke Göß
Max Webers "Wissenschaft als Beruf" ist immer wieder lesenswert. Mit dieser preislich sehr erschwinglichen Reclamausgabe könnte der 1919 von Max Weber erstmals gehaltene Vortrag auch für die Studierenden nahezu 100 Jahre später zur Pflichtlektüre gemacht werden. Doch heute werden die grundlegenden Unterscheidungen, die Max Weber getroffen hat, meist übersprungen. Immer wieder setzt er sich mit der Frage auseinander, ob Wissenschaft Werte generieren könne, inwieweit Wissenschaft von gesellschaftlichen und gesellschaftspolitischen Einflüssen freigehalten werden müsse und wie sie sich zu den Naturwissenschaften und zur vom Dogma geleiteten Theologie verhält. Seine kulturpessimistische Sicht der Moderne, die das Ende seiner 1904/05 erstmals veröffentlichten Schrift "Die protestantischen Ethik und der Geist des Kapitalismus" bildet, kommt auch in seinem Vortrag über die "Wissenschaft als Beruf" immer wieder zur Sprache, wenn er vor den Göttern warnt, die entfesselt werden, wenn man der Theologie ihren Platz in der Begrenzung und Einhegung der Vielgötterei und Geisterbeschwörung streitig macht. Dann könne auch Wissenschaft nur zu beitragen, dass dem Einzelnen eine eigene Urteilsfähigkeit und eine möglichst rationale Bewertung der Vielgötterei und Geisterherrschaft zuteil werden möge. Insofern ist Max Webers Vortrag "Wissenschaft als Beruf" insbesondere ein Beitrag zur Wissenschaftsbedeutung der Theologie.Länger als Max Webers Vortrag selbst ist das Nachwort von Friedrich Tenbruck. Dieses Nachwort ist ein Vortrag, den der Erlanger Soziologe 1993 an der Heidelberger Universtität gehalten hat und den er kurz vor seinem Tod 1994 in schriftlicher Form niedergelegt hat. Die Länge dieses Nachwortes, in dem sich der Autor fragt, welche Veränderungen die Bedeutung der Wissenschaft seit 1919 durchlebt habe, verärgert etwas. Ähnlich unpräzise, wie sich Max Weber gerne ausdrückt, redet auch Friedrich Tenbruck. Ähnlich unpräzise wie Max Weber gelingt es Friedrich Tenbruck nicht wirklich, die Schaltstellen der Veränderung der gesellschaftlichen Interpretation zu benennen. Nach dem Nachwort von Friedrich Tenbruck, das eigentlich bereits einen Interpretationsversuch darstellt, folgt dann nochmals ein sehr kleines Nachwort zum Nachwort. Sicher wäre es begrüßenswert, wenn man die Diskussionsbeiträge zu Max Webers "Wissenschaft als Beruf" bis zum 100-jährigen Geburtstag des Vortrages in einem Sammelband zusammenfassen würde und darin auch den Vortrag von Friedrich Tenbruck aus dem Jahr 1993 einschließen würde und dafür ein neues Nachwort für die Reclam-Ausgabe kreieren würde. Dennoch bleibt das Lob: Für diesen unschlagbaren Preis ein hervorragender Wissenschaftsklassiker, der besonders den Studierenden in allen geistes- und kulturwissenschaftlichen Fächern empfohlen werden kann.

3 von 7 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.
5Sehr früh weit gesehen
Von Lachmann, Siegfried
Das muß man Max Weber lassen. Ihm gingen früh die Augen auf. Was er gesellschaftlich zu Beginn des vergangenen Jahrtausends gesehen hat, das ist schon interessant.Ich mußte dieses Reclam Heftchen wissenschaftlich erarbeiten. Das ist viel Arbeit. Zwar ist es ein dünnes Heft, aber der Inhalt ist stark gedanklich komprimiert. Es eignet sich nicht zum 'eben mal durchlesen'.

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#* Max Weber Gesamtausgabe: Schriften und Reden XVII. Wissenschaft als Beruf (1917/1919) / Politik als Beruf (1919): Abt. I/17 Reviewed by Lek on Saturday, October 20, 2012 Rating: 4.5

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