Produktinformation
- Amazon-Verkaufsrang: #704670 in Bücher
- Veröffentlicht am: 1995
- Einband: Gebundene Ausgabe
- 337 Seiten
Kundenrezensionen
Hilfreichste Kundenrezensionen
34 von 42 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.
Heilsam
Von Ein Kunde
Heilsam allein ist, daß so ein Buch existiert. Schade allein, daß erst 1993 erstmals erschienen. Endlich werden Frauen als Täterinnen entlarvt - öffentlich. Im konkreten Einzelfall aufgrund der Schwere und Gemeinheit ihrer Taten nicht verteidigungs fähig. Unwiderruflich. In der Realität. Jedoch begreife ich nicht, warum der Titel nicht lautet: "Die! Frau als Täterin". Es gibt Bücher, die heissen: "Vater als Täter". Auch auf der Rückseite des Buches wird eingeleitet mit: "Ohne Zweifel wird sexueller Mißbrauch überwiegend von Männern begangen. Dennoch ist sexueller Mißbrauch durch Frauen existent. Sich dem zu stellen fällt schwer." Warum? Muss man sich entschuldigen, wenn man die Wahrheit über Frauen sagt? Dem Opfer ist es egal, ob Männer öfter missbrauchen. Warum wird hier wieder! selbst die Frau, die das Buch liest als Opfer gesehen? Das erscheint mir wieder! als subtiler Hinweis auf die verbreitete Vorstellung, es handle sich eben um (wenige) Einzelfälle - was aus meiner Erfahrung heraus nicht der Realität entspricht. Es ist meiner Meinung nach bewundernswert, daß es Frauen gibt, die ein solches Buch schreiben. Jedoch: es fehlt mir die Sichtweise von männlichen Autoren (aus dem psychologischen Bereich) in diesem Buch. Und ich möchte noch etwas sagen. Bei allem großen Respekt für Frauen, die den Mut haben, gleichgeschlechtliche Menschen hier als Täterinnen zu entlarven: worin bitte besteht dieser Mut, der in diesem Buch zwischen den Zeilen immer wieder selbst gelobt wird? Ich begreife es nicht. Warum, bitte, wird ellenlang vorsichtig eingeleitet, um Frauen darauf vorzubereiten oder um allgemein ein scheinbar schwieriges Thema einzuleiten. Ist das notwendig? Mir scheint es, als würde auch dadurch "die Frau" wieder zu etwas besserem, sensiblerem erklärt, als sie ist und unbewusst das Bild gestärkt, Frauen seien eben - trotz tendenziell objektiver Darstellung in diesem Buch - nicht ebenso niederträchtig wie Männer, sondern müssten behutsam herangeführt werden an eben gleichgeschlechtliche Auswüchse. Ich möchte aber betonen, daß auf bewusster Ebene in diesem Buch auch diese Einleitung Zusammenhänge aufschliesst, die wichtig sind zum Verständnis dafür, welche emotionalen Verstrickungsmöglichkeiten für "die normalen Frauen" vorhanden sind, mit denen sie sich auseinandersetzen müssen, wenn sie sich diesem Thema nähern. Nur eben: ist das notwendig? Sind Frauen bedürftig, oder warum wird nicht in gleicher schonungs- und einleitungsloser Offenheit vorgegangen, wie in Büchern über männliche Gewalttäter?
Dringend angreifen möchte ich die statistischen Angaben in Form tabellarischer Darstellungen vor allem zu Beginn des Buches: diese Angaben sind meiner Ansicht nach zur Verallgemeinerung nutzlos und schaffen daher einen falschen Eindruck. Sie beziehen sich erstens auf zu wenige Opfer. Zweitens auf fast ausnahmslos weibliche Opfer, obwohl im Kapitel "Männliche Überlebende" genausoviele Fälle (oder einer mehr) geschildert werden, wie im Kapitel "Weibliche Überlebende". Das hinterlässt beim Leser unbewusste Eindrücke - schlimmstenfalls sogar bewusst falsche Eindrücke. Ferner ist aus diesen Kapiteln zu entnehmen, daß sich keiner (oder fast keiner) der aufgeführten Fälle unter männlichem Zwang zutrug - im statistischen Teil jedoch werden fast alle Fälle unter männlichen Zwang aufgeführt. Allgemeine Folgerungen aus diesen Zahlen sind meiner Meinung nach nicht annähernd haltbar. Immernoch stark vertreten ist auch Material (v.a. in den Statistiken), das Männer als Täter erwähnt. Warum überhaupt? Ein Buch ausschließlich! über weibliche Täterinnen wünsche ich mir. Ebenso, wie es unzählige Bücher über ausschließlich männliche gibt.
Haarsträubend leider ist Tabelle 1.5/Seite 52, deren Titel lautet: "Hat der Mißbrauch Schaden angerichtet? ". Es heißt: "Der Mißbrauch hat Schaden angerichtet bei: Frauen 100%, Männer 88%." Belegt wird das mit der Aussage, Männer hätten erwähnt, der Mißbrauch hätte ihnen nicht geschadet. Ist es möglich, daß eine Fachfrau so etwas schreibt? Sie möge sich an das enorme Verdrängunspotential Missbrauchter erinnern, die ihre Erlebnisse teilweise garnicht erinnern. Vor diesem Hintergrund speziell sollte sie doch vorsichtiger sein mit der wirklich erschütternden Aussage, daß Missbrauch in bestimmten Fällen keinen Schaden anrichtet. Sie unterstütz hier verblüffenderweise eine gerade in diesem Gebiet sowieso vorhandene, gefährliche, zum Leid aller männlichen Betroffenen beitragende Fehleinschätzung und Ungleichberechtigung. Natürlich ist das männliche Kind nicht genetisch oder psychisch eher dazu in der Lage, Missbrauch zu verarbeiten. Vielmehr gibt es seit Jahren durch Studien belegte Hinweise (unabhängig von sexuellem Missbrauch) darauf, daß es in der frühen Kindheit möglicherweise emotional sensibler reagiert, als das weibliche. Ich unterstütze diese These nicht, dennoch finde ich es passend, hier einmal auf das Vorhandensein auch solcher Studien hinzuweisen. Diese Tabelle ruiniert für mich teilweise das Fundament dieses Buches, obwohl es in seiner - fast - Alleinstellung außerordentlich wertvoll ist/bleibt und ich die Leistung der Autorinnen in Bezug auf ihre Verantwortung als Frauen in der Öffentlichkeit sehr bewundere.
1 von 1 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.
Sexueller Missbrauch durch Frauen
Von S. Moeller
Ich habe dieses Buch in der englischen Originalausgabe gelesen. Es scheint das einzig brauchbare Buch ueber dieses Thema auf dem Markt zu sein. Es gibt einen enormen Einblick, zu welcher Gewalt Frauen faehig sind, und dass unter Frauen eine grosse unterdrueckte Sexualitaet herrscht, die irgendwo ein Ventil braucht, und wenn es die eigenen Kinder sind. Das Buch macht Schluss mit der gaengigen Vorstellung, dass Taeter Maenner, und Opfer Maedchen sind. Das Buch ist zwar 25 Jahre alt, aber ich halte es nach wie vor fuer topaktuell, weil seitdem auch noch nichts Besseres auf den Markt gekommen ist. Es sollte in allen Buchlaeden als Taschenbuch im Eingangsbereich ausliegen, und nicht nur fuer interessierte Insider auf Amazon erhaeltlich sein.
3 von 4 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.
Gott sei Dank.
Von Eis Blume
Gott sei Dank gibt es dieses wichtige Buch, dass Betroffenen erlaubt zu glauben, dass es Frauen als Täterinnen gibt.Eine wichtige Tür in ein neues Forschungsfeld.Unbedingt lesen und weinen über die Wahrheit das alle Menschen Menschen sind und das wir alle verantwortlich sind für die Grausamkeit dieser Welt.Das wichtigste Buch, dass ich in den letzten 27 Jahren gelesen habe. Und ich lese viel. Und ich werde dieses Jahr erst 28!!!
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