Produktinformation
- Amazon-Verkaufsrang: #518772 in Bücher
- Veröffentlicht am: 2012-08-24
- Einband: Gebundene Ausgabe
- 96 Seiten
Kundenrezensionen
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Bitte mehr als ein Experiment
Von Christoph Müller
Der Privatdetektiv und Buchhändler Georg Wilsberg ist einfach ein Sympathieträger. In den Büchern des Münsteraner Kriminalschriftstellers Jürgen Kehrer lebt er schon zwei Jahrzehnte. Annähernd zwanzig Jahre ist es her, dass Wilsberg in einer ZDF-Verfilmung erstmals zu einem Filmstar wurde. In diesen Tagen ist es soweit, dass Wilsberg auch erstmals als Comic-Figur in der Literaturszene auftaucht.Wer skeptisch auf den Comic-Star Wilsberg gewartet hat, der muss sich vom Comic der Wilsberg-Story „In aller Freundschaft“ überzeugen lassen. Wer lange Jahre Distanz zum Comic-Genre gepflegt hat, da er sich gelangweilt von den Walt-Disney-Bildergeschichten und den japanischen Mangas gefühlt hat, der lässt sich den Wilsberg-Comic „In aller Freundschaft“ nicht mehr aus der Hand nehmen.Der Grund dafür ist, dass dem Autoren Jürgen Kehrer und dem Illustratoren Jörg Hartmann wahrhaft ein Erfolg gelungen ist. Wer bis jetzt noch nicht zu einem Wilsberg-Fan geworden ist, der wird sich von dem Wilsberg-Comic in den Bann ziehen lassen. Die Geschichte „In aller Freundschaft“ ist natürlich verkürzt dargestellt. Doch bleiben die entscheidenden Motive lebendig. Wie in einer guten Kriminalgeschichte, bleiben die Erzählstränge lebendig nebeneinander bestehen und werden zur Auflösung des Verbrechens wieder zusammengeführt.Die Figur des Georg Wilsberg wird in der Comic-Geschichte sicher stark an der schauspielerischen Umsetzung von Leonard Lansink orientiert. Dies tut dem Wilsberg-Comic jedoch gut, verstärkt Lansink schließlich auch die Figur des sympathischen Privatermittlers um die Straßenecke. Was in dem Comic nicht ganz deutlich wird, ist die Tolpatschigkeit des Georg Wilsberg. Diese Tölpelhaftigkeit prägt schließlich die Bücher und vor allem die Filme um den Privatdetektiv Georg Wilsberg.Die Bildergeschichte erscheint nicht nur flüssig. Die Bilder leben von der Kernigkeit und Einzigartigkeit der Protagonistinnen und Protagonisten. Mit einem Lächeln nimmt man wahr, dass die Figuren des Professor Boerne und des Kriminalkommissar Thiel aus dem Münsteraner Tatort unauffällig an einer scheinbar beiläufigen Stelle verewigt werden. Auch dem roten Volvo-Kombi, der die ZDF-Verfilmungen über lange Zeit geprägt hatte, ist in dem Wilsberg-Comic „In aller Freundschaft“ nochmals ein Denkmal gesetzt.Dem Wilsberg-Comic „In aller Freundschaft“ sind in jedem Falle viele Fortsetzungen zu wünschen. Denn aus den Sympathie-Geschichten um den Münsteraner Buchantiquar und Privatdetektiv Georg Wilsberg lässt sich so manche Erfolgsgeschichte schreiben. Dies zeigen die Wilsberg-Romane wie die Wilsberg-Filme. Der Wilsberg-Comic „In aller Freundschaft“ weckt auf jeden Fall auch die Freude am Comic-Genre, die sicherlich bei vielen in Vergessenheit geraten ist. Es wäre schade, wenn der Wilsberg-Comic lediglich ein zufälliges Ereignis gewesen ist bzw. ein Experiment bliebe.
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Im Großen & Ganzen gelungene Wilsberg-Comicadaption
Von Benedikt von Randow
Während seines Design-Studiums verlangte der Prof irgendwann von Jörg Hartmann, er solle ab sofort Comiczeichner sein und das Thema Wilsberg in Angriff nehmen. Der damalige Student hatte zu diesem Zeitpunkt nur die typischen Berührungspunkte mit Comics: Asterix, Donald Duck & Co. Und so betrat er neugierig und mit hohem Anspruch das neue Land, das ihn zunehmend begeisterte.Den kauzigen Detektiv Georg "Schorsch" Wilsberg aus Münster, den der Autor Jürgen Kehrer erschuf, kennen bestimmt einige auch aus der ZDF-Serie. Hartmann zeichnet ihn mit der nötigen Tiefe, gepaart mit einer Prise Humor. Manchmal hat sein Blick etwas sehnsüchtiges, mal ist sein knautschiges Gesicht karikaturesk.Die Dramaturgie der Bilder hat Filmisches mit Nahaufnahmen und Totalen, schnellen Wechseln, wie ruhiger Betrachtung. Neben all der Handlung und Action nimmt Hartmann sich einfach auch mal die Zeit die Umgebung, ein Gebäude, eine Landschaft, eine Szenerie in aller Ruhr wirken zu lassen. Farbe setzt er bewusst und verschiedentlich für Stimmungen und Örtlichkeiten ein, eine gewisse Affinität zu grün kann er aber nicht verheimlichen.Man merkt Jörg Hartmann auch immer noch ein wenig an, dass er viele, viele Schulbücher illustriert hat. Er könnte gelegentlich etwas mutiger in seinem Strich sein und sich eben noch stärker auf das Medium Comic einlassen und verlassen. Ja, und die Handlung des Krimis? So richtig gekickt hat mich die Story nicht. Irgendwie etwas hölzern und konstruiert. Ob das jetzt an der Buchvorlage oder an der Comic-Umsetzung liegt, vermag ich als Wilsberg-Unwissender nicht zu bestimmen.Insgesamt schwanke ich zwischen drei und vier Sternen; da die Stimmung des Comics aber gelungen ist und wir es hierbei wirklich nicht mit Comic-Dutzendware zu tun haben, sind vier dann doch verdient.
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Interessante Wilsberg-Variante für Fans der Krimi-Serie und Münsteraner
Von Udo Erhart
Ich kannte den von Jürgen Kehrer geschaffenen Privatdetektiv Georg "Schorsch" Wilsberg bisher nicht. Weder die Krimis noch die Verfilmungen des in Münster tätigen Ermittlers hatte ich bisher auf dem Schirm. Somit kam auch die Comic-Adaption für mich überraschend.Umgesetzt wurde sie vom Illustrator und Comic-Schaffenden Jörg Hartmann, der bisher im Schulbuchbereich Illustrationen gefertigt und bei der Ehapa Comic Collection schon den Band "Nostradamus" veröffentlicht hat. Und ursprünglich war "Willsberg - In alter Freundschaft" als Studienarbeit Hartmanns konzipiert. 12 Jahre später liegt nun also das Comic-Werk vor - und gefällt mir relativ gut.Was mich an den Zeichnungen stört, ist, dass alle Charaktere mit miesepetriger Miene und herabhängenden Mundwinkeln porträtiert werden. Und während einige große Panels die Stadt Münster hervorragend wiedergeben, sind andere Panels wiederum sehr irritierend gestaltet, beispielsweise wenn Wilsbergs Doppelkinn recht sinnfrei über den Panelrand hängt...Wiederum sehr gut gelungen ist die stimmungsvolle Kolorierung. Aquarelliert ist sie, und Dinge oder Personen im Hintergrund (oder außerhalb des Handlungsfokus) werden ohne Outline "unscharf" gezeigt.Insgesamt konnte mich aber die Handlung nicht vollends überzeugen. Wilsberg, der erst eine Ausreißerin heimbringen soll, dann gestohlene Discotheken-Einrichtung (beziehungsweise technisches Equipment) ausfindig machen soll, und zu schlechter letzt in einen Mordfall verwickelt wird und eher zufällig einen Kinderpornoring aufdeckt, wirkt in meinen Augen zu gewollt und unglaubwürdig - zumindest in der verkürzten Darstellung auf 80 Comic-Seiten (ohne die Romanvorlage zu kennen).Somit von mir insgesamt durchschnittliche drei Sterne. Für Wilsberg-Fans und Münsteraner ist das Comic sicher interessant, Comic-Fans könnten sich wie ich an der lebensunlustigen Darstellung der Charaktere und der holprigen Handlung etwas stören.
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