Tuesday, February 12, 2013

#* Samuel Pepys: Die Tagebücher 1660-1669: Vollständige Ausgabe in 9 Bänden nebst einem "Companion"






Produktinformation

  • Amazon-Verkaufsrang: #401226 in Bücher
  • Veröffentlicht am: 2010-08-25
  • Anzahl der Produkte: 9
  • Einband: Gebundene Ausgabe
  • 4416 Seiten

Kundenrezensionen

Hilfreichste Kundenrezensionen

30 von 39 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.
2schade!
Von Alyonka
Keine Frage, das ist eines der großartigsten, einzigartigsten, verwegensten, verrücktesten und herzerfrischendsten Bücher der Weltliteratur. Auch vor dem Verlag, der dieses Meisterwerk zum ersten Mal vollständig auf Deutsch herausgebracht hat, kann man sich nur verneigen. Die Übersetzung (leider die ganze - es sind sechs Übersetzer, die entweder geklont sind oder im Lektorat aneinander angepasst wurden, keine Ahnung) ist eine einzige Katastrophe. Sie ist voller Fehler, voller sinnentstellender Auslassungen (und spießiger erklärender Zusätze), sie versucht krampfhaft, das umgangssprachliche, oft sehr "hingesabbelte" Original in "schönes Deutsch" zu verwandeln, sie ist auch leider immer und immer wieder damit überfordert, Pepys trockenen Witz zu transportieren (oder, fürchte ich, auch nur zu verstehen) ... von allen deutschen Pepys'sen, die ich je gesehen habe, ist das bei weitem der scheußlichste. So ein tolles Projekt - und so daneben gegangen. Zum Heulen.

10 von 13 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.
2Als Roman wäre es schön ...
Von Juergen Moser
Den 2 Sternen meines Vorgängers kann ich nur zustimmen. Die Ausgabe ist sehr schön aufgemacht, guter Einband, gutes Papier, der Druck gut lesbar, alle Bände mit einem Lesebändchen ausgestattet. Den Inhalt durchfliegt man atemlos, aber eben wie einen Roman. Zahllose Male bleibt man hängen und fragt sich, was mit dieser und jener Aussage wohl gemeint ist. Das - von einem kleinen Bändchen, genannt Companion, abgesehen - völlige Fehlen eines Kommentars läßt einen oft ratlos zurück. Wenn man mit der Zeit nicht gut vertraut ist bleiben einem Zusammenhänge unverständlich. Warum z.B. wurden einer Kranken Tauben an die Füße gelegt? Das ist nur eines von zahllosen Rätseln. Ich habe mir jetzt den englischen Companion bestellt, hier wird auf über 600 Seiten wenigstens das Wichtigste erläutert. Bei der Übersetzung galt wohl wirklich - wie in der NZZ beschrieben - das Prinzip "Augen zu und durch", vergleicht man willkürlich Stellen im Original und in der Übersetzung sieht man gleich, wie geglättet und interpretiert wird. Auch das Prinzip der Fußnoten ist nicht klar, an manchen Stellen wußte der Übersetzer (oder Lektor) etwas mehr, das schlägt sich dann in (äußerst spärlichen) Fußnoten nieder. In manchen Bänden (z.B. 1665) häufen sich auch typographische Fehler, Trennstriche wurden nicht entfernt, immer wieder kommen Druckfehler vor und das unsägliche "wohlgesonnen" (statt "wohlgesinnt") läßt einen irgendwann resignieren. Fazit: Eine schöne Ausgabe, man liest sie durch und wird süchtig, bleibt aber oft nur ratlos zurück. Zumindest den Original-Companion und einen Index sollte der Verlag noch nachliefern.

6 von 8 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.
4Es hat sich nicht viel geändert
Von Kristallrainer
Roger Willemsen schwärmte in einer Literatursendung, dass man in den Büchern so viel über das London des 17. Jahrhunderts erfahren würde. Hierauf ist in Anlehnung an unseren Literaturpapst zu antworten: "Das London des 17. Jahrhunderts interessiert mich überhaupt nicht." Und trotzdem sind die Tagebücher größtenteils ungemein fesselnd.Denn das London von 1660-1669 unterscheidet sich nicht groß von der Welt im Jahr 2011.Viele Leser werden in den Personen eigene Freunde, Bekannte und Verwandte, Prominente oder natürlich auch sich selbst wiedererkennen. Denn der Charakter von Menschen ändert sich nicht. Es gibt immer Eifersucht, Neid, Gier, Leidenschaften, Tratsch, etc.Sei es im Privatleben, sei es im Beruf, wenn P. sich etwa wundert, mit welcher Inkompetenz Entscheidungsträger wortschweifig über Vorgänge debattieren und Verträge beschließen, deren Inhalt keiner von ihnen versteht.Die gleiche Parallele ergibt sich in den großen geschichtlichen Ereignissen.Damals wurde London von einem großen Feuer erheblich zerstört, was in seiner apokalyptischen Beschreibung an die Bilder aus Japan nach dem Erdbeben erinnert.Damals wurden viele Menschen von einer Pest dahingerafft, heutzutage haben wir den EHEC-Erreger. Dies ist zwar in seinen Dimensionen nicht vergleichbar, sehr wohl aber was der Umgang mit der Seuche angeht. Genau wie in der Hochzeit des Medieninteresses jede Woche gemeldet wurde, wie viele Tote es gebeben hat und welche Steigerung dies gegenüber dem Vorjahr bedeutet, hält Pepys akribisch wöchentlich die Pesttoten und deren Steigerung, bzw. Rückgang gegenüber der Vorwoche fest.Ebenso verhält es sich mit der Finanzkrise und der horrenden Schuldenlast. Der Staat (insbesondere der König)hat jahrelang über seine Verhältnisse gelebt und muss zur Konsolidierung des Haushaltes eine Sondersteuer einführen. Und genau wie heute sind es gerade die Reichen, die es eigentlich am leichtesten verschmerzen könnten und das größte Interesse daran haben müssten, dass der Staat, von dem sie so sehr profitieren, nicht untergeht, die mit allen Tricks versuchen, sich ihren Pflichten zu entziehen.Heute wird über das komplizierte undurchsichtige Steuersystem geschimpft. Es wird der Irrwitz angeprangert, dass Maulesel anders besteuert werden als Maultiere. Aber schon damals stritten die Experten, ob es gerechtfertigt sei, dass Kaliko einem anderen Steuersatz unterliege als Baumwolle.So ließen sich noch zahlreiche andere Parallelen ziehen.Letztlich ein wunderbare Lektüre, weil man hierdurch lernt, die ganzen Katastrophenszenarien der Gegenwart gelassener zu betrachten. Denn man sieht: Es ist alles schon mal da gewesen.

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#* Samuel Pepys: Die Tagebücher 1660-1669: Vollständige Ausgabe in 9 Bänden nebst einem "Companion" Reviewed by Lek on Tuesday, February 12, 2013 Rating: 4.5

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