Produktinformation
- Amazon-Verkaufsrang: #810756 in Bücher
- Veröffentlicht am: 1997
- Einband: Gebundene Ausgabe
Kundenrezensionen
Hilfreichste Kundenrezensionen
9 von 9 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.
Hoher Suchtfaktor
Von Ein Kunde
Es gab Zeiten, in denen ich regelrecht süchtig war nach den Tagebüchern Thomas Manns. Damals erschienen sie gerade frisch auf dem Markt, und ich holte mir Band für Band. Man "weiß" ja eigentlich recht viel über diesen großen Autor, z. B. aus Katia Manns ungeschriebenen Memoiren oder aus den Berichten seiner Kinder, aber es ist ein ganz eigentümliches Gefühl, ihn selbst etwa von dem schweren Schock, den das zu wickelnde Lieblingskindchen - diese Kunst beherrschte der Weltfremde so wenig wie manche andere - ausgelöst hat, als zufällig einmal kein dienstbarer Geist in der Nähe war, erzählen zu "hören", von den verschiedenen Lieblingen hündischer oder menschlicher Natur, von den Schrecknissen des Exils, vom Häuserbauen, Essen, Zahnarztbesuchen und Reisen. Mitunter lacht man - auch über die Rechtschreibung -, aber voller Sympathie. Literaturhistorisch interessant sind die vielen geschilderten Begegnungen und Briefwechsel mit berühmten und weniger berühmten Zeitgenossen. Hier ist man auch sehr dankbar für die Anmerkungen, die zunächst von Peter de Mendelssohn, später von Inge Jens besorgt wurden - wobei mir die Arbeit von Inge Jens ausführlicher und vollständiger erscheint.
7 von 7 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.
Diese Bücher können jahrelang fesseln
Von Holger Hofmann
Es muss ungefähr 15 Jahre her sein, als im 'Literarischen Quartett' der letzte Band der Mann-Tagebücher (1955) besprochen wurde, der zu dieser Zeit gerade veröffentlich wurde. Von Thomas Mann kannte ich bis zu diesem Zeitpunkt nur die Zauberberg-Verfilmung.Die Besprechung machte mich neugierig und ich holte mir diesen Band am nächsten Tag in der Stadtbücherei. Natürlich konnte ich zunächst nicht allzu viel mit dem Buch anfangen - es tauchten viele Namen und einige Abkürzungen auf, die mir nichts sagten. Und zum ständigen Nachschlagen im ausführlichen Kommentarteil fehlte mir die Geduld.Trotzdem fesselten mich die kleinen und grossen, spektakulären und banalen Beschreibungen aus dem Leben des Nobelpreisträgers. Nach und nach holte ich mir auch die restlichen Bände. Jahre später, als die hier rezensierte günstige Gesamtausgabe erschwinglich war, stellte ich mir alle Bände ins Regal.Ich habe die Tagebücher inzwischen schon zweimal komplett gelesen und finde immer mehr interessante Einzelheiten. Zum einen erfährt man unglaublich viele Details aus der deutschen Geschichte - die Tagebücher umfassen ja mit nur einer einzigen grossen Lücke immerhin auch die Schlüsseljahre 1918, 1921, 1933, 1939, 1945 usw. Es ist schon faszinierend, die Revolutionszeit nach Ende des 1. Weltkrieges (zum Beispiel) nicht aus einem nüchernen Geschichtsbuch sondern aus erster Hand von einem Augenzeugen zu erleben, der die nächtlichen Schüsse im Münchner Herzogpark selbst gehört hat.Zum anderen wird man natürlich auch neugierig auf den Menschen und Schriftsteller Thomas Mann, auf seine Tochter Erika, den Sohn Klaus und die vielen, vielen anderen berühmten Menschen, die sich damals im Umfeld der Manns bewegt haben.Die Tagebücher wirkten auf mich wie ein Katalysator - über das Studium dieser Sekundärliteratur bin ich endlich zum Lesen des Schrifstellers Thomas Mann gekommen. Und sogar den Roman 'Wallenstein' seines Sohnes Golo habe ich erst durch die Anregung der Tagebücher erstmals in die Hand genommen. Für mich war diese Lektüre ein grosser Gewinn!Aber Achtung - wenn man sich in diesen Bänden erst einmal festgelesen hat, dann besteht aktute Suchtgefahr. Sie werden auf lange Zeit nichts anderes mehr zum Schmökern benötigen.
1 von 1 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.
Welch ein Lesevergnügen
Von Jasmin Thelen
Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Die Tagebücher Thomas Manns machen wirklich süchtig. Die Mischung aus Weltgeschehen, literarischen Plänen und Alltagsfragen ist wirklich faszinierend und fesselt den Leser von Anfang bis Ende. Wie schade, dass Mann seine frühen Tagebücher vernichtet hat, wie gerne hätte man seine Schilderungen der Zeit des Ersten Weltkriegs oder der turbulenten 20er Jahre gelesen. Alles in allem: Eine unbedingte Leseempfehlung, ein Werk, in dem man sich verlieren kann.
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