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- Amazon-Verkaufsrang: #955819 in Bücher
- Veröffentlicht am: 1999-12
- Einband: Gebundene Ausgabe
- 673 Seiten
Kundenrezensionen
Hilfreichste Kundenrezensionen
18 von 18 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.
Beste Wittgenstein-Biographie
Von Ein Kunde
Wer Wittgensteins Leben und Werk kennenlernen möchte, sollte zu diesem Werk greifen. Ich habe fast alle Biographien über Wittgenstein gelesen, aber diese ist die beste. Weder zu langatmig (wie die von Brian McGuinness), noch so kurz, daß nicht Raum für ausreichend lange Beschreibungen bliebe. Das wichtigste aber ist: sie ist spannend geschrieben. Darüber hinaus wird nichts ausgelassen: Wittgensteins Homosexualität wird ebensowenig verschwiegen wie seine charakterlichen Probleme und Mängel. Und die Beschreibungen seiner philosophischen Entwicklung sind erstaunlich treffsicher (was angesichts der Vielzahl der Interpretationen aber nicht jeder Wittgenstein-Kenner so sagen würde). Fazit: Uneingeschränkt empfehlenswert. Kritisch anzumerken ist bei der deutschen Fassung aber, daß der Untertitel nicht gut übersetzt wurde "Das Handwerk des Genies" ist eine sehr ungückliche, wenn nicht gar falsche und irreführende Übersetzung von "The Duty of Genius". (Dies ist eine Amazon.de an der Uni-Studentenrezension.)
9 von 9 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.
Biographie einer faszinierenden Philosophen-Persönlichkeit
Von Ein Kunde
Ray Monk ist es mit seinem Buch „Wittgenstein. Das Handwerk des Genies“ (OT: Wittgenstein. The Duty of Genius, 1990)gelungen, eine ebenso detailgenaue wie leserfreundliche Biographie des vielleicht einflußreichsten Philosophen des 20. Jahrhunderts zu schaffen.In vier Großkapiteln, die sich weitgehend an den einzelnen Arbeitsphasen Wittgensteins orientieren, wird der Lebenslauf entfaltet. Monk berücksichtigt weite Teile des Nachlasses und bezieht z.B. auch die „Geheimen Tagebücher 1914-1916“ in seine Darstellung mit ein. Als Gewährsleute für seine Recherche kann Monk u.a. Wittgenstein-Schüler wie G.H. v. Wright, E. Anscombe, R. Rhees und ausgewiesene Wittgenstein-Kenner wie G. Baker und P. Hacker nennen.Monk will zeigen, „daß Wittgensteins philosophische Suche und sein emotionales und geistiges Erbe eine Einheit bilden“ (16). Immer wieder geht der Autor auf Wittgensteins (permanente) Selbstzweifel und seine Auseinandersetzung mit dem „Jüdischen“, nicht zuletzt angeregt durch die Lektüre von O. Weiningers „Geschlecht und Charakter“, ein. -Gewiß kann vorliegende Biographie nicht als eine Einführung in Wittgensteins Denken verstanden werden, doch werden manche Einzelaspekte in Wittgensteins Werk durch konzise Erläuterungen besser verständlich, ohne daß Monk dabei in eine negativ zu wertende Art „biographistischer Deutung“ verfällt.Die Biographie von Ray Monk ist deutlich eine Empfehlung wert und stellt im Moment wohl ein konkurrenzloses Werk über Wittgensteins Leben in Verbindung mit seinem Schaffen dar.Positiv ist weiterhin anzumerken, daß die Biographie u.a. 54 s/w-Photographien enthält, negativ, daß auf ein erschließendes (Namens-)Register verzichtet worden ist.
3 von 3 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.
Ein anschauliches Bild
Von Günter Nawe "Herodot"
Es gibt kaum einen Philosophen - schon gar keinen neuzeitlichen - um den soviel Geheimnis gemacht wird, wie um Ludwig Wittgenstein (1889-1951). Das liegt sicher auch daran, dass zu seinen Lebzeiten lediglich ein Werk veröffentlicht worden ist. Und das hat ihn sofort berühmt gemacht: der "Tractatus logico-philosophicus", der mit dem epochalen Satz beginnt: "Die Welt ist alles, was der Fall ist". Und mit dem geheimnisvollen Satz endet: "Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen."Wittgensteins Lebensgischte ist bis dato immer noch ebenso umstritten und Spekulationen ausgeliefert wie seine Philosophie. Als junger Mann verzichtete er auf ein immenses Vermögen. Als Philosoph "lernte" er in der Schule des Lebens; als einfacher Volksschullehrer, als Soldat im Ersten Weltkrieg, als renommierter Architekt in Wien, in der Einsamkeit norwegischer Fjorde, als Professor in Cambridge.Neo-Positivist ist das Etikett, mit dem man den Sprachphilosophen, der von der Mathematik herkam, gern versieht. Einen Mann, der dreißig Jahre lang nichts anderes tat, als sein erstes und einziges Werk zu widerlegen. Erst posthum erschienen seine "Philosophischen Betrachtungen". So ist sein ganzes "Werk" eigentlich ein work in progress gewesen: frei nach Schopenhauer, dass ein philosophisches Buch mit Anfang und Ende ein Widerspruch in sich sei.Über das "Geheimnis" Wittgenstein gibt es eine immense Sekundärliteratur. Ray Monk reiht sich mit seiner Biografie "Wittgenstein - Das Handwerk des Genies"ein - und hebt sich doch im guten Sinne davon ab. Monks erstes Plus: Er kann schreiben und ist in der Lage, ein so diffiziles Thema spannend und verständlich aufzuarbeiten.Zweitens versteht es der Biograf, das schier unerschöpfliche Material übersichtlich zu ordnen und anschaulich ein Bild von Leben und Werk des Philosophen, der den Zweifel als Lebensform etablierte, zu zeichnen.Und drittens gelingt es Monk, die bisherigen Widersprüche in der Biografie Wittgensteins aufzudröseln und statt Spekulationen Fakten zu liefern. So über die Religiosität Wittgensteins; so über seine Homosexualität.Dass der Österreicher Wittgenstein im deutschen Sprachraum weniger bekannt ist as im englischen, mag daran liegen, dass der Philosoph einen großen Teil seines Lebens in England verbracht hat - anfangs als Student (u. a. bei Bertrand Russell), später als Professor in Cambridge, wo er auch starb. Ray Monks großartige Biografie könnte und sollte dazu beitragen, Wittgenstein nicht nur den Akademikern, sondern auch den philosophie-interessierten Laien näher bringen.
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